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Mit dem sogenannten „Raser-Paragraphen“, dem § 315d StGB will der Gesetzgeber nicht einfach zu schnelles Fahren bestrafen, sondern solches, bei dem ein wettstreitähnliches Fahrverhalten vorliegt, weil dieses mit besonderen Risiken einhergeht, die dem Ziel der Verkehrssicherheit diametral widersprechen. Gerade beim so genannten „Einzelraser“ gem. § 315d Abs. 3 StGB ist der Nachweis aber mit erheblichen Schwierigkeiten für die Verfolgungsbehörden verbunden. Mittels Daten in Fahrzeugen ist es allerdings möglich zu prüfen, ob der Beschuldigten tatsächlich bzw. aus seiner subjektiven Sicht versucht hat, die situativ höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen. Je nach den Folgen, die insbesondere bei schweren und vor allen Dingen bei tödlichen Verkehrsunfällen für die Täter mit erheblichen Haftstrafen verbunden sein können, sollte der Beschuldigte anwaltlich gut beraten sein. In dem Seminar werden die rechtlichen Grundlagen und die technischen Möglichkeiten, aber auch die Grenzen der Nachweismöglichkeiten durch den interdisziplinären Vortrag in rechtlicher und technischer Hinsicht dargestellt. Durch die gemeinsame Vortragsweise wird anhand einer Vielzahl an konkreten Beispielen mittels Bildern und Videos das Wissen anschaulich, umfassend und dennoch kurzweilig von den beiden Referenten vermittelt. 

Im rechtlichen Teil werden anhand von praktischen Fällen aus der amtsanwaltlichen Bearbeitungspraxis folgende Aspekte erörtert und diskutiert: 

• Was ist ein Kraftfahrzeugrennen?
• Tatbestandsalternativen zu § 315d StGB
• Nur (wesentlich) zu schnell oder doch schon „Raserabsicht“ im Sinne von § 315d Abs. 1 Nr. 3 StGB, (vgl. DAR 2023, 2 ff.)
• Erheblichkeitsschwelle: Länge der „Rennstrecke“?
• Kann eine „Polizeiflucht“ ein Kraftfahrzeugrennen sein
• Einziehung von Kraftfahrzeug nach § 315f StGB
• Datenschutzrechtliche Aspekte zu digitalen Fahrzeugdaten